| TAGESANZEIGER | 9. Juli 2008
 Im autobiografischen Roman «Lange Jahre fremd» schildert Roland Begert den 
        Leidensweg des Heim- und Verdingkindes Florian. Mit dem beklemmenden Bericht hat 
        der heute pensionierte Berner Gymnasiallehrer nicht nur seine eigene 
        malträtierte Jugend in eine eindrückliche literarische Form gebracht. Die bis 
        ins 20. Jahrhundert praktizierte, von Staat und Kirche abgesegnete Verdingung 
        von «Niemandskindern» ist ein düsteres und nach wie vor gern verschwiegenes 
        Kapitel im humanitären Selbstverständnis der Schweiz.
 In einer anschaulichen Sprache, in bildstarken Szenen und Episoden dokumentiert 
        das Buch die steinige Karriere eines Verstossenen und findet für die 
        Verletzungen der Kinderseele einen ebenso eindringlichen wie würdevollen Ton.
 
 
 NZZ AM SONNTAG | 11. Mai 2008
 Es ist ein vorzügliches Stück Literatur. Formsicher und anschaulich schildert der Autor 
        in gut geschnittenen Sequenzen und einer klaren, klingenden Sprache das Leben des kleinen 
        Florian. In kurz gehaltenen Episoden von unglaublicher Intensität zeichnet er ein Bild 
        des Schweizer Land- und Industrielebens in den vierziger und fünfziger Jahren. Es ist voll 
        von Härte und Ausgrenzung, und das Fürsorgeverständnis jener Zeit folgt einer aus heutiger 
        Sicht himmelschreienden Vulgärpädagogik. Dass der Autor ohne Wehleidigkeit schreibt, ohne 
        die Figuren des Romans zu denunzieren, verstärkt die beklemmende Wirkung.
 
 
 BLICK | 8. März 2008
 Von der Mutter verstossen, einziger reformierter Knabe im katholischen 
        Kinderheim, Verdingbub. Schlimmer kanns nicht werden. Doch: Florian ist 
        Linkshänder und wird umgepolt. Exotisch? Nein, 20. Jahrhundert im Kanton Solothurn. 
        Der Roman ist autobiografisch. Mit erstaunlicher Entwicklung: Nach vielen Jahren 
        als Hilfsarbeiter macht der Autor Abendmatur, promoviert an der Uni und wird Lehrer 
        am Kirchenfeld-Gymnasium.
 
 
 GRENCHNER TAGBLATT | 21. Februar 2008
 «Lange Jahre fremd» ist kein Buch, das man liest und dann zur Seite legt 
        und vergisst. Roland M. Begerts klare Sprache, die historische Wahrhaftigkeit 
        seiner Erzählung und die enorme Bildkraft, die aus seinen Worten spricht, berühren 
        den Lesenden immer wieder im Innersten.
 
 
 BERNER ZEITUNG BZ (UND KOPFBLÄTTER) | 12. Februar 2008
 Eindringlich und zuweilen schmerzhaft schildert Begert die Wehrlosigkeit des Jungen, 
        auf den das Schicksal brutal einknüppelt, der aber seine seelische Unschuld nie verliert.
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